Meist scheitert aber jeder Versuch der Kontrolle, weshalb ein sehr hoher Leidensdruck durch den enormen Zeitaufwand sowie durch die sozialen und persönlichen Beeinträchtigungen entsteht.
Typische Beispiele sind Wasch-, Putz-, Kontroll- und Ordnungszwänge. Zwangsgedanken beinhalten gelegentlich schambesetzte Themen mit religiösem, sexuellen oder aggressiven Impulsen, weshalb es sehr schwierig sein kann, darüber zu sprechen. Aber auch "magisches Denken" (z.B. "Wenn ich auf dem Gehweg eine Ritze berühre, so wird meinem Mann etwas Schlimmes zustoßen."), zwanghaftes Grübeln oder das zwanghafte, sich immer wiederholende Durchführen bestimmter Rituale (Zählen, Anfassen bestimmter Dinge, etc.) gehören zu den Zwangsstörungen.
Der Weg aus der Zwangsstörung
Zunächst erscheint es wichtig, in der Therapie offen und detailliert über alle Zwangsgedanken, -handlungen und -rituale zu sprechen. Nach der langen belastenden Zeit des Verheimlichens berichten viele Patienten schon hier von einer enormen Erleichterung. Zudem ist die ausführliche Analyse der Zwangsinhalte und der zugrundeliegenden Ängste Voraussetzung für das Verstehen der aufrechterhaltenden Mechanismen und der entsprechenden Therapieansätze.
Einen wichtigen Bestandteil der Therapie stellt die Konfrontation mit den spezifischen angstauslösenden Situationen bei gleichzeitiger Verhinderung der Zwangshandlung dar. Sie können die Erfahrung machen, dass Ihre Befürchtungen nicht eintreten und die Angst bzw. die Anspannung wieder abnimmt auch wenn die Zwangshandlung nicht durchgeführt wird. Des Weiteren werden problematische Denkmuster hinterfragt, um die Belastung durch Zwangsgedanken zu reduzieren.